12/11/2016

5 Dinge die passieren können, wenn Du Deinem Herzen folgst

By Bela Janine Höfer

November 12, 2016


Es wurde uns bisher nicht gerade leicht gemacht, die Stimme unseres Herzens wahrzunehmen. Ich habe keine Ahnung, wann es den Menschen hier abhanden gekommen ist. Aber spätestens die Kriegs- und Nachkriegsgenerationen haben gute Gründe dafür gehabt, das Herz und den Schmerz nicht wahrnehmen zu wollen. Dementsprechend schwierig war es natürlich, diese Fähigkeit weiterzugeben.

Erziehung und unser Schulsystem tragen ihr übrigens dazu bei, dass wir eher darauf ausgerichtet sind, uns so zu verhalten, wie andere uns vermitteln, dass es gut für uns (oder sie) ist, anstatt uns zu fördern, unsere Wahrheit in uns selbst zu finden. Und auch die Konsumindustrie ist sehr daran interessiert, dass wir uns nach außen richten, denn so werden wir zu geldbringenden Käufern. Wer seine Erfüllung im Inneren findet, ist nicht besonders anfällig für die Verführung im Außen.

Trotzdem oder gerade weil der Wahnsinn so langsam auf die Spitze getrieben wird, beobachte ich, wie immer mehr Menschen sich ihrer inneren Stimme zuwenden. Dem Ruf des Herzens zu folgen kommt in Mode, so scheint mir. Und das finde ich eine großartige Entwicklung!

Folge Deinem Herzen!

Ich wünsche mir eine Welt, in der alle Menschen wieder im Kontakt mit ihrem Herzen sind, aus dem Herzen heraus leben. Es würde das Leben und das Miteinander so viel leichter und schöner machen. Deswegen ist das auch ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit als Trainerin und Coach.

Bevor ich Dir ein paar Tipps gebe, wie Du Dein Herz wieder bewusst wahrnehmen kannst, möchte ich Dir das ganze noch etwas schmackhaft machen.

Hier sind also erst mal 5 Dinge, die passieren können, wenn Du Deinem Herzen folgst:

1) Authentizität

Authentisch zu sein bedeutet, echt zu sein. So zu sein, wie man wirklich ist. Das geht natürlich auch, wenn Du keinen richtigen Zugang zu Deinem Herzen hast. Wenn Du Dich mit allem zeigst, was Du in Dir und von Dir wahrnehmen kannst, dann bist Du authentisch.
Aber stell Dir mal vor, da gäbe es noch etwas in Dir, von Dem Du gar nichts weißt. Vielleicht bist Du noch viel mehr als das, was Du bisher von Dir wahrgenommen hast. Entspricht das, was Du denkst und was Du fühlst wirklich Deinem tiefsten Sein? Oder ist es vielleicht nur übernommen von den Menschen, die Dir nahe stehen?
Ich meine die Form von Authentizität, die Deiner Herzenswahrheit entspricht. Deinem Wesenskern. Und der ist manchmal ziemlich vergraben unter all den Anpassungen, Überzeugungen und Glaubenssätzen, die wir im Laufe unseres Lebens annehmen.
Wenn Du wirklich wissen möchtest, wer Du bist, was Deiner Wahrheit entspricht, wenn Du Deinen Weg finden und gehen willst, dann tauche ein in die Tiefe Deines Herzens. Dort findest Du Deine Wahrheit, Dein wahres Sein.
Vielleicht wirst Du überrascht sein, was Du dort entdeckst. Vielleicht kommt manches Dir auch sehr vertraut vor. Auf jeden Fall schenkt Dir diese Klarheit und Gewissheit Kraft und Selbstvertrauen. Wer sich so gut kennt, der kann sich auch selbst vertrauen.

Und dann kommt der alles verändernde Schritt: Zeig Dich! Zeigt Dich mit Deiner Wahrheit, mit dem, was in Dir steckt.

Das ist, so erlebe ich es zumindest, vielleicht erst mal ungewohnt. Vielleicht hast Du Angst vor den Reaktionen, wenn Du so klar und bestimmt auftrittst. Wenn Du klar Stellung beziehst. Wenn Du keine faulen Kompromisse mehr eingehst. Und ja, es kann sein, dass es Menschen gibt, die dann aus Deinem Leben verschwinden. Aber frag mal Dein Herz, was es dazu sagt. Ist dieser Mensch wirklich wichtig und hilfreich für Dich? Ich vertraue darauf, dass die Menschen, die sich aus meinem Leben verabschieden, seitdem ich mehr und mehr authentisch werde und für mich einstehe, nicht mehr hilfreich sind auf meinem Weg. Es sind teilweise Menschen gewesen, die ich wirklich von Herzen gerne hatte. Dementsprechend bin ich natürlich auch traurig darüber. Aber wenn ich ehrlich zu mir bin, dann muss ich mir eingestehen, dass ich mich mit meinem Sein nicht wirklich wohl gefühlt habe und dass ich faule Kompromisse eingegangen bin.
Die, bei denen es stimmig ist, die bleiben. Und zusätzlich treten immer mehr Menschen in mein Leben, die viel besser zu mir passen. Die mich verstehen, die ähnlich ticken, bei denen ich mich wohl fühle und die mir zu verstehen geben, dass ich in Ordnung bin, wie ich bin. Mit denen es sich leicht und einfach anfühlt – und dass, ohne dabei an der Oberfläche zu kratzen. Das ist der Lohn für Authentizität!

2) Veränderung

Wenn Du beginnst, Deinem Herzen zu folgen, dann wirst Du um Veränderungen nicht herum kommen. Ich glaube, dass es eine direkte Verbindung gibt. Menschen, die ihr Herz verschlossen haben, scheuen Veränderung. Sie halten lieber fest an starren Konstrukten. Die festen Denkstrukturen und Konzepte geben eine scheinbare Sicherheit. Sie identifizieren sich so sehr mit ihrem gedanklichen Weltbild, dass eine Veränderung eine ernsthafte Bedrohung darstellen kann.
Wer aus dem Herzen lebt, holt sich die Sicherheit aus dem Vertrauen, dass im Herzen verankert ist. So ist es möglich, dass Du Veränderungen mit einer neugierigen Offenheit begegnest, anstatt Angst zu haben, dass Dein Weltbild zerbricht. Deswegen wird es dann auch immer leichter, die Veränderungen, nach denen Dein Herz sich sehnt, in die Tat umzusetzen. Du kannst gar nicht anders und Dein Herz schenkt Dir den Mut und die Power, das zu tun, was für Dich stimmig ist. Mit dem Herzen im Kontakt zu sein, wirkt sich übrigens entspannend auf den gesamten Organismus aus. So ist es möglich, dem Stress, den Veränderungen normalerweise auslösen, ganz bewusst entgegen zu wirken.

3) Selbstverantwortung

Es könnte sein, dass Du voll und ganz in die Selbstverantwortung kommst. Denn wenn Du weißt, was Du zu tun hast, wenn Du die Klarheit über Dich und Dein Erleben hast, dann kommt es Dir irgendwann blöd vor zu sagen, die anderen oder das System ist Schuld daran, dass Du nicht das machen kannst, was Dir entspricht. In Deinem Herzen steckt so viel Kraft, dass Du keine Lust mehr hast, darauf zu warten, dass die Dinge sich ändern. Du willst dafür einstehen, willst Dich dafür einsetzen, dass Du Deine Herzenswahrheit auch leben kannst. Also nimmst Du das Zepter in die Hand und machst Dich auf den Weg. Ja, manchmal gibt es Schwierigkeiten und manchmal tut es auch gut, darauf zu schimpfen, dass Dir Steine in den Weg gelegt werden. Dann regst Du Dich kurz auf, rückst Dein Krönchen zurecht und gehst weiter. Dein Herz findet Lösungen. Es mag sich nicht als Opfer unter der Bettdecke verkriechen. Jedenfalls nicht dauerhaft.

4) Flow

Sicherlich kennst Du diese Momente, wo es einfach nur so flutscht. Wo alles im Fluss ist. Wo alles leicht zu sein scheint. Ich denke, dass sind genau diese Momente, wo wir aus unserem Herzen heraus leben. Wo wir uns dem, was gerade ist hingeben, auf der Welle des Seins reiten. Im Einklang mit Dir selbst und in Verbindung mit Deiner Wahrheit, erkennst Du auch in der Außenwelt, wo Dein Weg lang geht. Du nimmst die Zeichen wahr, siehst die Dinge, die für Dich richtig und wichtig sind. Du bist im Vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hat und hängst so nicht fest an Problemen. Du kannst Situationen und Menschen leichter ziehen lassen. Du bist einfach gut bei Dir. Und so entsteht das Gefühl, im Flow zu sein.

5) Zufriedenheit

Dieser Punkt erklärt sich fast von selbst. Wenn Du Deinem Herzen folgst, wenn Du tust, was Dir entspricht, wenn Du weißt, was gut und richtig für Dich ist und Dich auch dafür einsetzt, dann steigert das natürlich die Zufriedenheit enorm. Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man spürt, dass man selbst dafür sorgen kann, dass man sich so richtig gut fühlt. Wenn man sich nicht mehr als Opfer der Umstände sieht und stattdessen die Verantwortung für das eigene Tun übernimmt. Aber Achtung: Vielleicht fällt Dir jetzt auf, wie viele Gespräche eigentlich Klagelieder sind. Wie viel sich beschwert wird über dieses und jenes. Und wehe Du kommst mit einer Lösung. Die ist oft nicht gewünscht. Wenn Du Deine Zufriedenheit beibehalten willst, such Dir lieber Menschen, mit denen Du positive Gespräche führen kannst.
Diese Liste ist bei weitem nicht vollständig. Da gibt es noch eine Menge anderer Dinge, die passieren können. Die darfst Du aber selbst entdecken.

Aber wie geht das nun, „mit dem Herzen im Kontakt“ zu sein?

So kannst Du lernen, aus dem Herzen heraus zu leben


Herzbewusstsein schulen

  • Das Herz wahrnehmen
    Beginne damit, Dein Herz wahrzunehmen. Das emotionale Herz ist dem physischen Herz ganz nah. Du kannst also Deine Hand auf Dein Herz legen und wahrnehmen, wie es schlägt.
  • Kontakt aufnehmen
    Sag Deinem Herzen einfach mal „Hallo“, begrüße es, wie einen guten, alten Freund. Schließlich ist es ein lebenslanger Begleiter. Geh mit Deiner Aufmerksamkeit ganz in Dein Herz.
  • Dem Herzen Raum geben
    Lass Dein Herz ein bisschen weiter werden, lass es sich entspannen. Schaffe einen inneren Raum, in den Dein Herz sich ausbreiten kann. Und nimm Dir regelmäßig Zeit dafür, mit Deinem Herzen im Kontakt zu sein.
  • Herzqualität spüren
    Um Dich mit Deiner Herzensqualität zu verbinden, kannst Du Dich an Situationen erinnern, in denen Du Liebe, Wertschätzung, Dankbarkeit oder Mitgefühl empfunden hast. Lass dieses Gefühl ganz lebendig werden.
  • Mit dem Herzen sprechen
    Du kannst sogar mit Deinem Herzen sprechen, kannst Dich bei ihm bedanken, kannst Fragen stellen. Zum Beispiel, wie Du Dich in einer bestimmten Situation verhalten sollst. Lausche, was es zu sagen hat.

Körperübungen

Wie schon bei Herzbewusstsein beschrieben, kannst Du auch über Deinen Körper die Beziehung zu Deinem Herzen stärken. Wenn Du es regelmäßig wahrnimmst, wird es Dir immer leichter fallen, Dein Herz zu spüren.

  • Nimm Dein Herz wahr, indem Du Deine Hand darauf liegst
  • Stell Dir vor, dass Du in Dein Herz atmest
  • Richte Deine Aufmerksamkeit auf Dein Herz
  • Nimm bewusst wahr, wie es sich anfühlt

Meditationen

Du kannst regelmäßig Meditationen machen, um den Kontakt zu deinem Herzen herzustellen und diese Art des Seins in Deinem Leben zu etablieren. Meditation hilft, sich von der Identifikation mit dem Verstand zu lösen und zum Beobachter der Gedanken und Gefühle zu werden. Diese Haltung ist dem Herzen sehr nah. Das Herz urteil nicht, es nimmt einfach nur wahr. Genau darum geht es in der Meditation. Deswegen ist dies eine wunderbare Übung, um mit Deinem Herzen in den Kontakt zu kommen. Eine solche Meditation findest Du unten in diesem Artikel. Lies aber erst noch die Hinweise, die Du unter „Erste Schritte“ findest.


Herzqualität „Dankbarkeit“ etablieren

Das Herz hat verschiedene Grundgefühle. Wie schon erwähnt ist eins davon Dankbarkeit. Etabliere dieses Gefühl unbedingt in Deinem Leben. Wenn Du ihm regelmäßig Raum gibst, wird Dein Herz automatisch auch gestärkt werden und mehr Raum bekommen. Du kannst zum Beispiel ein Dankbarkeits-Tagebuch führen. Das müssen nicht immer besonders herausragende Ereignisse sein, die Du dort notierst. Das Leben besteht aus unglaublich vielen kleinen Momenten, für die Du dankbar sein kannst. Und je mehr Du Deinen Fokus darauf richtest, umso mehr Dinge wirst Du auch bemerken. Diese Übung ist also nicht nur gut für die Beziehung zu Deinem Herzen, sondern erzeugt auch Fülle in Deinem Leben. Wenn Du Dich beschenkt fühlst, ist es natürlich auch wieder leichter, offenen Herzens zu sein. Eine Aufwärtsspirale


Die ersten Schritte

Du wirst vielleicht einen Unterschied in Deiner Wahrnehmung erleben, wenn Du mit Deinem Herzen im Kontakt bist. Je nachdem, wie es Dir gerade geht, kann es unterschiedliche Effekte haben. Vielleicht fühlst Du Dich entspannter, ruhiger, gelassener. Mehr im Vertrauen.
Vielleicht bemerkst Du auch erst mal Traurigkeit, die bisher keine Raum hatte. Versuche einmal, diese einfach nur wahrzunehmen. Mache Dir bewusst, dass es ein vorübergehendes Gefühl ist. Du bist nicht die Traurigkeit. Wenn es sich stimmig für Dich anfühlt, dann kannst Du sie auch in Dein Herz aufnehmen, anstatt sie zu verdrängen. Für mich ist es umso leichter, ein Gefühl wie Traurigkeit anzunehmen, wenn ich gleichzeitig mein Herz durch die Aktivierung eines Grundgefühls (Liebe, Dankbarkeit etc.) stärke. Sollte es nötig sein, hole Dir Unterstützung dafür.
Es kann sein, dass es ein wenig Übung dafür braucht, in diesem Zustand zu kommen. Dein Kopf wird Dir vielleicht ein bisschen im Wege stehen. Schließlich hat er lange Jahre die Kontrolle gehabt. Versuche es einfach immer mal wieder und Du wirst feststellen, dass es mit der Zeit leichter wird.

Aus dem Herzen heraus zu leben ist ein Weg

Ich war früher sehr in meinem Verstand, sehr mit meinem Denken identifiziert. Aufgefallen ist mir das erst, als ich zu meiner ersten Heilpraktikerin kam. Ich fühlte mich schon durch das reine Zusammensein besser, weil mir ihr „im Herzen sein“ geholfen hat, auch ins Herz zu kommen. Das habe ich damals natürlich noch nicht so deutlich benennen können. Irgendwann war ich dann auch von alleine häufig im Herzen, was sich dadurch gezeigt hat, dass ich eine viel entspanntere Haltung und mehr Gelassenheit erlebt habe. Allerdings bin ich auch immer wieder in das alte Sein gerutscht. Das war manchmal anstrengend und frustrierend, mich auf einmal wieder so unentspannt zu erleben. Meine Stimmung schwankte und ich konnte nicht viel dagegen tun. Aber mit der Zeit ist diese Verbindung immer fester und selbstverständlicher geworden, so dass ich heute überwiegend in Verbindung mit meinem Herzen durch die Welt gehen kann. Gelassenheit und Fröhlichkeit ist heute mein Grundgefühl und keine Ausnahmeerscheinung mehr.

Herzensbotschaft

Wenn Du Lust hast, kannst Du direkt mal ausprobieren, mit Deinem Herzen Kontakt aufzunehmen, indem Du diese Meditation machst. Lass mich gerne wissen, wie es Dir gefallen hat und wie Du die Meditation erlebt hast.
Nimm Dir dafür eine viertel Stunde Zeit, in der Du nicht gestört wirst. Setze Dich möglichst aufrecht hin, mit den Füßen auf den Boden und den Händen mit den Handflächen nach oben auf den Oberschenkeln. Versuche, Dich zu entspannen und einfach zu beobachten, was passiert. Und sei nicht enttäuscht, wenn es nicht auf Anhieb klappt. Meditation ist eine Frage der Übung.

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Alles Liebe,
Bela ❤️

Bela Janine Höfer

Seit fast 30 Jahren erforsche ich das Feld der Persönlichkeitsentwicklung, Psychologie und Spiritualität. Und vermutlich werde ich nicht mehr damit aufhören, denn es hört nicht auf spannend zu sein. 

In diesem Blog teile ich meine Erfahrungen und mein Wissen mit Dir.

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