02/09/2016

Heute steht das Hamsterrad still

By Bela Janine Höfer

September 2, 2016


Update Dezember 2021 zum ursprünglichen Artikel vom 2. September 2016

Meine Arbeit hat sich weiterentwickelt, die Arbeitswelt auch. Umso passender finde ich diese Gedanken, die mir damals durch den Kopf gegangen sind. Mein Erleben (lies es gerne erstmal nach), dass eine Auszeit vom täglichen Hamsterrad unglaublich inspirierend und kreativitätsfördernd sein kann ist zwar keine Neuigkeit. Und trotzdem: Wieviel wird diese Tatsache eingesetzt in Unternehmen? Wie viel Zeit bleibt bei all der Arbeit, sich bewusst mal rauszuziehen und wieder ganz bei sich anzukommen. Ohne Plan, ohne Zwang, das nächste große Ding zu starten? Kreativität kann man man nicht erzwingen. Sie entsteht, wenn der Raum dafür da ist (ok, manchmal tatsächlich auch unter Druck, solange man sich in einem positiven Stress befindet.). Und häufig ist ein Arbeitsalltag ziemlich frei von Freiräumen. 

Was passiert, wenn man sich einen Moment der Entspannung gönnt? Im Idealfall (wenn das System noch gesund reagiert), wird der Parasympathikus aktiviert, Körper und Geist kommen zur Ruhe, es werden die höheren, eben kreativen Denkregionen im Hirn wieder ansprechbar. Wer sehr doll unter Stress steht, wird wahrscheinlich erstmal merken, wie viel Müdigkeit da ist. Dann zeigt sich, wie ausgelaugt der Körper schon ist. Wenn man aber in einem guten Gleichgewicht ist, dann braucht es gar nicht so lange, um in einen angenehm entspannten Zustand zu kommen. Dann kann man sozusagen die Lorbeeren direkt ernten und einfach nur genießen.

Es gilt also Bedingungen zu schaffen, in denen ein Mitarbeiter gar nicht erst so "runtergerockt" wird, dass der Körper schon in die Erschöpfung gekommen ist. Dann reichen auch kleine "Kreativitätsinseln" der Auszeit. Aber wieso nicht auch den Raum dafür öffnen, sich mal mit gutem Gewissen so eine Auszeit zu nehmen. Im Vertrauen, dass dieses Angebot nicht übertrieben ausgereizt wird. Und im Vertrauen, dass etwas Gutes zurückkommt. Wer weiß, was für ein unentdecktes Potenzial noch in deinen Mitarbeitern schlummert?

Gedankenstrom bei und nach einer kleinen Auszeit

Eigentlich wollte ich nur mal meine Morgenmeditation im Freien machen, vielleicht ein erstes Video erstellen für meinen Blog. Mal was ausprobieren. Und nun? Nun sitze ich hier, mir kullern die Tränen, weil ich ganz berührt und fast schon überfordert bin von den vielen Ideen, Gedanken und Impulsen, die durch mich fließen wollen. Es ist so beeindruckend, was passieren kann, wenn man mal aus dem Hamsterrad aussteigt und sich eine Auszeit gönnt. Das habe ich schon bevor ich in die Selbstständigkeit gestartet bin erlebt, als ich eine längere Zeit nicht im klassischen Sinne gearbeitet hatte. Nach wenigen Wochen Ruhe fing es an aus mir heraus zu sprudeln, Ideen, oft Lösungen für konkrete Probleme kamen mir im Schlaf. Ich hätte etliche Jobs damit ausfüllen können. Aber vieles war einfach nicht meins. Macht nix. Was mir bewusst geworden ist: Ich bin eine Ideenmaschine 😀 Gib mir ein Problem und ich finde ein Lösung. Nicht mit 100% Garantie, aber irgendwas kommt mir eigentlich immer in den Sinn. Aber das passiert nicht im Hamsterrad. Das kommt, wenn der Raum dafür da ist.
So auch heute morgen, am Fluss sitzend. Und beim Käffchen danach im Café. Mir kommt so viel, dass ich es nicht mal schaffe, konkrete Gedanken daraus zu formen, geschweige denn, ganze Sätze zu bilden. Aber es sind keine sinnlosen Gedanken. Häufig bin ich zutiefst berührt, von dem, was ich da wahrnehme. Und dann kann ich nur hoffen, dass ich schnell genug bin und das Wichtigste in Kürze notiere, um zu einem späteren Zeitpunkt etwas daraus zu machen.
Aber nun zu dem, warum ich das Schreibe. Ich glaube, dass auch Du dazu in der Lage bist. Das auch Du, sofern Du nicht sowieso schon bewusst eine Anbindung an Deine Quelle hast, die Möglichkeit besitzt, einen Zugang zu schaffen zu Deiner Inspiration, Deiner Kreativität. Dass Du aus Deiner eigenen Fülle schöpfen kannst. Dass Du einen Schatz in Dir trägst. Es ist alles in uns! Dieses Leben, in das wir hier reingequetscht wurden mit 9 to 5 Job, Konsum und dem ganzen Trara, dass hält uns extrem gefangen. Da bleibt nicht viel Raum, um das ganze Dasein wahrzunehmen. Wir sind viel zu beschäftigt. Beschäftigt mit der Außenwelt. Aber wenn wir mal bewusst aussteigen, dann kann der Zugang zu dieser inneren Quelle wieder freigelegt werden. Ein bisschen davon spürst Du vielleicht, wenn Du im Urlaub bist und mal abschalten kannst. Manchmal braucht es aber auch eine längere Auszeit und vor allem ein bewusstes Aussteigen, aus den Ablenkungen. Wenn Du den ganzen Tag vor der Glotze sitzt, jeden Tag Dein Bierchen trinkst oder permanent in Action bist, dann wird es schwierig.
Die Quelle, der Weg dort hin, befindet sich in Deinem Inneren. Dafür ist es nötig still zu werden, nach innen zu lauschen. Mein Tipp: Gönn Dir reglemäßig eine Auszeit für eine Reise in Dein Inneres. Nimm bewusst Kontakt auf zu Deinen inneren Welten.
Und lass Dich überraschen, was in Dir steckt!

Es ist übrigens nicht nötig, der Welt den Rücken zu kehren. Nicht alle müssen jetzt komplette Aussteiger werden. Von heute auf morgen wird sich unsere Arbeitswelt nicht verändern. Aber wenn man sich von Zeit zu Zeit so eine Auszeit gönnt, dann wird das, was viele von uns noch (er)leben vielleicht nicht mehr so sehr als Hamsterrad wahrgenommen. Die Lebensqualität und Zufriedenheit steigt. Und damit auch die Bereitschaft, etwas zu leisten.

An alle Arbeitgeber da draußen: Unterstützt Eure Mitarbeiter und gebt Ihnen den Freiraum, solche Inseln für sich zu ermöglichen. Die Impulse können auch für die Arbeit genutzt werden 😉

Bela Janine Höfer

Seit 25 Jahren erforsche ich das Feld der Persönlichkeitsentwicklung, Psychologie und Spiritualität. Und vermutlich werde ich nicht mehr damit aufhören, denn es hört nicht auf spannend zu sein. 

In diesem Blog teile ich meine Erfahrungen und mein Wissen mit Dir.

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